Wodurch wird unser Gewicht bestimmt.

Viele Menschen in unserer Gesellschaft sind mit ihrem Körpergewicht nicht zufrieden, sie fühlen sich zu fett. Zum einen werden wir tagtäglich mit den „Idealfiguren“ der Supermodells konfrontiert. Wir glauben, mehr Erfolg zu haben wenn wir eine „Top-Figur“ haben. Zum anderen wird uns ständig gesagt wir müssten abnehmen um gesund zu bleiben. Dabei galt früher eine gewisse Körperfülle als ideal, zeigte sie doch, dass man erfolgreich war und sich genügend zu essen leisten konnte.
Die meisten von uns, die mit Hilfe einer Diät ihr Gewicht reduzieren, nehmen bald darauf wieder zu. Es muss also Gründe für unser augenblickliches Gewicht geben:
Jeder von uns hat eine genetische Veranlagung, die seine Körpergröße und Statur zu einem großen Teil bestimmt. Es gibt Menschen mit einem breiten oder schmalen, mehr oder weniger muskulösen Körperbau. Genauso gibt es Menschen, die in guten Zeiten sichtbare Fettreserven anlegen. Sie hatten früher in Hungerzeiten eine höhere Überlebenschance. Mit dieser Veranlagung müssen wir leben. Unser Appetit regelt normalerweise ganz automatisch, dass wir genauso viel essen, dass wir dieses veranlagte Idealgewicht halten. Für diese Regelung sind verschiedene Hormone in unserem Körper verantwortlich.
Wenn sich an dieser hormonellen Regelung etwas ändert, so ändert sich auch unser Körpergewicht. Hormone ändern das Gewicht nachhaltiger als es ein verändertes Essverhalten vermag. Bekannte Beispiele sind hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder die Einnahme von Hormonen und Medikamenten wie Kortison.
Eines der bedeutendsten Hormone in diesem Zusammenhang ist das Stresshormon Kortisol. Bei manchen Menschen bewirkt Stress einen Gewichtsverlust bei gleichzeitiger Zunahme des Bauchfettes. Bei den meisten Menschen jedoch bewirkt Stress eine Gewichtszunahme. Konkret bedeutet das, dass Menschen, die unter Dauerstress leben nicht nur erhöhte gesundheitliche Risiken haben, sondern oft auch ein erhöhtes Körpergewicht. Die wichtigste Voraussetzung für eine Gewichtsreduktion ist hier, die Stressverursacher abzubauen oder eine unbefriedigende Lebenssituation zu ändern und zu verbessern.
Hormonelle Ungleichgewichte, die Einfluss auf unser Körpergewicht haben, können durch Krankheiten, Medikamente oder die Ernährung verursacht werden. So führt eine Schilddrüsenunterfunktion zu einer Gewichtszunahme. Medikamente die auf Dauer zu einer Gewichtszunahme führen können sind Kortison, Insulin und hormonelle Verhütungsmittel. Von der Ernährungsseite führen Phytoöstrogene aus Hopfen in Form von Bier zu einer Gewichtszunahme vor allem bei Männern.
Folgende weitere Stoffe stehen im Verdacht unser Hormonsystem negativ zu beeinflussen und können zu unerwünschten Gewichtszunahmen führen:
• Der Weichmacher Bisphenol A, der in vielen Kunststoff Verpackungen von Lebensmitteln vorkommt, hat eine östrogene Wirkung.
• Der Geschmacksverstärker Glutamat führt in Tierversuchen zu Fettleibigkeit.
• Süßstoffe werden in Viehfutter gemischt um bei Masttieren höhere Gewichtszunahmen zu erreichen.

Auch unsere Lebensweise hat Einfluss auf unser Körpergewicht:
• Schlafmangel kann zu Gewichtszunahme führen.
• Fernsehen fördert die Ausschüttung von Stresshormonen, die wiederum zu Gewichtszunahme führen.
• Schichtarbeit kann sowohl zu Gewichtszunahme als auch zu Gewichtsverlust führen.
• Lichtmenge und Lichtqualität beeinflussen unser Körpergewicht.
• Bewegung bewirkt eine Zunahme von Muskelmasse und bei manchen Menschen eine Abnahme des Körperfettanteils.
Natürlich hat auch die Ernährung einen Einfluss auf unser Körpergewicht. Dabei verleiten vor allem industriell stark verarbeitete Nahrungsmittel zu einem erhöhten Konsum. Food Design mit Süßstoffen, Aromen, Zucker, Salz und Geschmacksverstärkern machen es unserem Körper schwer, das Gewicht zu regulieren. Nahrungsmittel die ein positives Mundgefühl verursachen, verführen uns, viel zu essen. Zusatzstoffe und Verarbeitung bewirken, dass wir die Nahrung kaum kauen und schnell schlucken. Dadurch essen wir bis die Packung aufgebraucht ist. Diese und andere Tricks sollen uns dazu verführen möglichst viel zu essen, denn das steigert die Umsätze der Hersteller. Manche Menschen können tatsächlich abnehmen, wenn Sie bestimmte industriell hergestellte Nahrungsmittel weglassen.
Andererseits können süße Speisen, vor allem Schokolade bei Stress eine Gewichtszunahme vermindern. Schokolade steigert die Produktion von Wohlfühlhormonen im Gehirn und vermindert somit die Ausschüttung von Stresshormonen.
Sie sehen: Unser Körpergewicht wird nicht nur durch die Kalorienmenge, die wir zu uns nehmen beeinflusst. Daher ist es sinnvoll eine genaue Analyse vorzunehmen, bevor wir eine Diät zum Abnehmen beginnen.

Wundermittel Rote Beete Saft?

Rote Beete Saft kommt bei Ausdauersportlern immer mehr in Mode. Untersuchungen haben gezeigt, dass Sportler, die täglich einen halben Liter Rote Beete Saft getrunken haben, bei einem Belastungstest auf dem Fahrradergometer 16% länger durchhielten. Man darf daraus allerdings nicht schließen, dass sie ihre Leistung um 16% steigern konnten. Auf die Gesamtstrecke bezogen ergibt sich laut Bericht im deutschen Ärzteblatt ein Vorsprung von 2%. Man muss auch dazu sagen, dass diese Untersuchung an 8 Männern durchgeführt wurde. Somit kann die Sicherheit der Aussage nur als sehr gering eingestuft werden. Das Ergebnis kann auch andere Ursachen haben, wie z.B. den Trainingseffekt durch die Belastungstests vor Einnahme des „Zaubertrunks“. Trotzdem schwören viele Sportler auf dieses „natürliche Doping“ und liefern bei der Dopingkontrolle rot gefärbte Harnproben ab.
Erklärt wird die Leistungssteigerung damit, dass aus Nitrat, welches sich im Rote Beete Saft befindet, auf Umwegen Stickstoffmonoxid gebildet wird. Dieses weitet die Blutgefäße und verbessert den Blutfluss. Nebenbei wird dadurch auch die Durchblutung des Gehirns verbessert, was die Hoffnung weckt in Zukunft Herz-kreislauferkrankungen und Demenz heilen zu können. Außerdem wird spekuliert, dass beim Sport weniger Sauerstoff verbraucht wird.
Rote Beete Saft hat außerdem eine blutdrucksenkende Wirkung und ihm wird ein hoher Gehalt an Eisen und Folsäure nachgesagt. Beide Nährstoffe werden jedoch auch von einigen anderen Gemüsearten in größerer Menge zur Verfügung gestellt.
Nitrat aus Gemüse hat auch weitere nützliche Eigenschaften. Ein Teil des mit der Nahrung aufgenommenen Nitrats wird anschließend über die Speicheldrüsen im Mund wieder ausgeschieden. Je höher der Gehalt des Speichels an Nitrat ist, desto seltener tritt Karies auf. Auch haben Umwandlungsprodukte des Nitrates eine bakterizide Wirkung und können vor Salmonellen, EHEC-Erregern und Akne Bakterien schützen.
Aber Rote Beete Saft hat auch Schattenseiten: er enthält viel Oxalsäure. Diese bindet Kalzium und kann bei regelmäßigem Genuss zur Bildung von Nierensteinen führen. Nitrat selbst, egal aus welcher Herkunft, gilt als Schadstoff, der in krebserregende Nitrosamine umgewandelt werden kann. Daher gibt es für Nitrat weltweit Grenzwerte: In Deutschland hat der Gesetzgeber für Trinkwasser einen Nitratgehalt von maximal 50mg pro Liter festgelegt (in der Schweiz 25mg pro Liter), die WHO empfiehlt für einen 75kg schweren Menschen maximal 274mg Nitrat pro Tag. Zum Vergleich: Der Nitratgehhalt von Roten Beeten schwankt stark, es wurden Werte von 720mg bis 3400mg pro kg gemessen. Ob Nitrat aus Gemüse genauso schädlich ist wie aus Trinkwasser ist umstritten: Gemüse enthält Vitamin C und andere antioxidative Substanzen, die die Bildung von kanzerogenen Nitrosaminen vermindern könnten. Für Sportler bedeutet dies, dass sie nicht wissen, wie viel Nitrat sie mit dem Saft von Roten Beeten tatsächlich aufnehmen und ob es ausreicht, die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Das letzte Wort über Nutzen und Gesundheitsrisiken von Nitrat ist noch nicht gesprochen. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde zog 2008 vorläufig Bilanz: Es sei „unwahrscheinlich, dass Nitrat aus Gemüse zu merklichen Gesundheitsrisiken führe, dagegen überwiegen die nützlichen Effekte.“ Prof. Dr. Dieter Böning von der Charite in Berlin zieht für Sportler die Schlussfolgerung: „Trinken Sie ruhig maßvoll Saft der Roten Beete. Schaden tut es nicht, den Bauern hilft das Geld und Ihnen zumindest der Glaube.“

Warum wir an Weihnachten gerne Süßes essen.

Zimt und Vanilleduft, Weihnachtsgutsle und Schokoladennikoläuse. Eigentlich wollen wir auf unsere schlanke Linie achten, doch können wir den weihnachtlichen Versuchungen kaum widerstehen. Mit Erstaunen beobachten wir, wie unsere Hände nach den Leckereien greifen.
Zweifellos ist uns die Lust auf Süßes angeboren. Das hatte zu Zeiten, als es für uns Menschen noch Nahrungsmangel gab durchaus seinen Sinn: Süße Speisen liefern schnell viel Energie und sichern das Überleben. Weil das für uns Menschen sehr nützlich ist, hat uns die Natur so erschaffen, dass unser Appetit auf süße Speisen immer wieder neu entfacht wird.
Jedes Mal wenn wir etwas tun, was für unser Überleben nützlich ist, werden im Gehirn Botenstoffe wie Serotonin ausgeschüttet. Serotonin könnte man als „Wohlfühlhormon“ bezeichnen, es hebt unsere Stimmung. Wir sind bestrebt, dieses Wohlbefinden immer wieder neu zu erleben. Und weil die Aufnahme von energiereicher Nahrung nützlich für uns ist, löst sie Wohlbefinden aus. Damit lernen wir auf angenehme Weise, was im Augenblick gut für uns ist und schauen uns zu gegebener Zeit wieder nach wohlschmeckender Nahrung um.
Da Serotonin die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann, wird es im Gehirn selbst gebildet. Dazu wird als Rohstoff die Aminosäure Tryptophan benötigt. Zucker unterstützt den Transport von Tryptophan ins Gehirn. Tryptophan kommt unter anderem besonders häufig in Milch und Kakaopulver vor. Ja Sie haben richtig kombiniert: Milchschokolade ist ein idealer Rohstoff für unser Wohlbefinden.
Und was hat das Ganze nun mit Weihnachten zu tun? Außer der Ernährung spielt auch ein anderer Faktor für die Serotoninbildung eine wichtige Rolle: Das Licht. Wenn es morgens hell wird, wird Serotonin gebildet. Nun bekommen wir um die Wintersonnenwende viel weniger Licht als während des restlichen Jahres. Um diesen Licht- und damit Serotoninmangel auszugleichen steigt unser Appetit auf die weihnachtlichen Süßigkeiten. Dass wir dabei etwas zunehmen, hatte in früheren Zeiten den Zweck, Reserven anzulegen. Damit ließ sich ein möglicher Nahrungsmangel im Frühjahr besser überleben. Selbst wenn wir diese Reserven heutzutage nicht mehr benötigen, brauchen wir einen großen Teil dieser Reserven im Frühling und Sommer auf: Die Tage sind länger als im Winter, die Sonne scheint öfter und so sind wir weniger auf die Serotoninbildung durch Nahrung angewiesen als im Winter. Wir kommen daher im Frühling mit weniger Süßigkeiten aus und unsere Reserven schmelzen wieder ab.
Genießen Sie also die Weihnachtszeit und heben Sie Ihre Stimmung mit all den Leckereien.